mus.eon
konzept/idee
Das Müllheizkraftwerk in Göppingen der e.on-Gruppe bedarf einer gestalterischen Neukonzeption. Der Bestand ist gekennzeichnet von einer Vielzahl an Anbauten, Erweiterungen und Umnutzungen. Damit verbunden sind eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und Formen. Im Duktus der vorangegangenen Entwicklung des Gebäudes wird dieses heterogene Bild zum Thema der Neustrukturierung. Indem allgemeine Abläufe verbessert, Leerstände umgenutzt und Volumen geordnet und hinzugefügt werden entsteht ein neues Übergeordnetes System. In diesem Zuge wird das Müllheizkraftwerk um eine Energieakademie, verbunden mit einem Museum für Energie, als auch für das MHKW als solches, erweitert. Da dies zudem den einzigen Standort der e.on-Gruppe in ganz Baden-Württemberg darstellt, soll eine neue Anlaufstelle für Lehrlinge aus ganz Süddeutschland entstehen. Dies unterstreicht das soziale und vor allem volksnahe Gedankengut, das sich die e.on-Gruppe ebenfalls in vielen weiteren Projekten, wie ‚Fit for Kids' oder ‚Jugend forscht', zu Grunde gelegt hat. Dabei soll die Akademie aber nicht nur als Aus- und Weiterbildungsstätte dienen, sondern in Verbindung mit dem Museum als Zentrum für Forschung und Neuentwicklungen bestechen. Auf diese Weise soll das Image der e.on-Gruppe verbessert werden, um sich ganz Deutschlandweit an die Spitze der Energieversorger zu setzen.

neuordnung
Um die Abläufe und Infrastruktur zu verbessern werden die Werkstatt und das Lager der Hauptbaumasse hinzugefügt. Dadurch entsteht Freifläche für eine angemessene und deutlicher zugeordnete Parksituation. Im Weiteren Zuge werden die Büroflächen vergrößert und eine gemeinsame Kantine mit der neu entstandenen Akademie geschaffen. Diese stellt das Bindeglied zwischen den einzelnen Funktionen dar bzw. schafft eine gewisse Barriere.

akademie
Die Akademie, sowie der Start des Museumrundgangs befinden sich im alten Kesselhaus, welches im Zuge der Umbaumaßnahmen um vier Geschosse erweitert wird. Um den Betrieb des Heizkraftwerkes nicht zu stören, sind die neu entstandenen Nutzungen, über einen Treppenturm sowie eine Brücke, auf der Ebene +16 zugänglich. Das Museum selbst ist auf mehreren kleineren Showrooms verteilt und wird durch einen zweifachen Rundgang um das Kesselhaus zu einer Einheit.

rundgang
Das Museum behandelt alles zum Thema Energie, die neuen, regenerativen Technologien sollen die herkömmliche Form der Energiegewinnung kontrastieren. Dazu wird ein Rundgang durch das MHKW angelegt: Eine Struktur von Rampen und Showrooms legt sich um den Bestand und wächst mal aus ihm heraus, mal in ihn hinein. Das Kraftwerk wird also selbst zum Museum bzw. Ausstellungsstück. Dabei schraubt sich der Besucher von der Ebene +16 startend allmählich zum Endpunkt auf Ebene +37 hinauf. Dort, erhaben über der kompletten Struktur befindet sich der Endpunkt des Rundganges in Form einer Kaffee-Bar. Der Rückweg führt durch eine gläserne Lichtfuge, in die eine Treppenskulptur eingestellt ist und als Trennung zwischen Museum und Akademie fungiert. Dabei stehen sich die beiden Treppen der jeweiligen Funktionen gegenüber und bauen durch Ausschnitte in den Brüstungen immer wieder interessante Blickbezüge auf.