master thesis
ziele und intentionen
Der Entwurf soll als weiterer Baustein der Kultur- und Erholungspromenade entlang des Verbindungskanals einen Schlusspunkt darstellen und einen weichen Übergang zu den Ufern des Neckars schaffen. Damit dies erreicht wird schiebt sich der Baukörper aus dem Schatten des Musikparks und der Uferachse Richtung Hafenstraße hervor. Auf diese Weise werden Sichtbeziehungen von der Innenstadt entlang der lebendigen Geschäftsstraße hin zum Neubau ermöglicht und zudem markiert dieser gleichzeitig das Ende der Achse. Desweiteren sollen Sichtbezüge zur Innenstadt und zur Jungbuschschule durch einen Hochpunkt am Kopf des Entwurfes hergestellt werden. Dieser Schwerpunkt soll nicht nur zeigen, dass etwas Neues entsteht und eine Veränderung einläutet, sondern auch neue Perspektiven schaffen, die es ermöglichen die Stadt aus einem anderen Winkel zu betrachten.
Das Konzept sieht zudem vor eine große Anzahl an verschiedenen Sport- und Freizeitaktivitäten mit ruhigeren Bereichen, die der Beratung und Betreuung dienen zu koppeln. Diese unterschiedlichen Funktionen sollen zwar bestmöglich voneinander getrennt werden, aber dennoch sollen Bezüge aufgebaut und inszeniert werden, so dass eine geschlossene Einheit entsteht. Außerdem soll aufgrund des begrenzten Platzes an Freiraum und Grünflächen in der Stadt, durch Dach- und Terrassenflächen des Entwurfes neue Spiel- und Zwischenräume geschaffen werden, die der Erholung und der Aktivität dienen. Es entsteht ein multifunktionales Gefüge aus belebten und ruhigen Innen- sowie Außenräumen, das den Jugendlichen eine eigene Welt kreiert, in der sie sich frei bewegen und ihren spezifischen Interessen nachgehen können.

konzept
Um einen weichen Übergang von der Stadt zur Natur zu erzielen, soll der Baukörper eben diese beiden unterschiedlichen Elemente miteinander verknüpfen. Erzielt wird dies, indem die Promenade entlang der Kulturachse respektive des Verbindungskanals fortgeführt wird und in den Entwurf einfließt. Der Baukörper wächst somit behutsam und sukzessive aus der Umgebung und dem vorhandenen Gelände hervor und entwickelt sich auf diese Weise zu einem dem Umfeld entsprechend angemessenen Kopfpunkt. Dieser schraubt sich spiralförmig um das im Zentrum liegende Atrium welches sowohl als Pufferzone der Funktionsbereiche als auch der natürlichen Belichtung dient. Somit wird kein abrupter Endpunkt ausgebildet, sondern ein schwimmender Abschluss dessen Ende undefiniert scheint und sich in den einzelnen Funktionen verläuft. Weiterführend soll durch einen stetigen Wechsel von Außen- und Innenräumen eine tiefere Verzahnung zwischen den Faktoren der Innenstadt und denen der Landschaft erreicht werden. Durch diese Wechselwirkung und durch interne Sichtbezüge, die die verschiedenen Bereiche miteinander verbinden, wird eine Welt geschaffen die es zu erkunden und erleben gilt. Auf diese Weise werden Jugendliche unterschiedlicher Kulturen und Herkunften spielerisch zusammengeführt und lernen sowohl einander als auch fremde Lebenseinstellungen kennen. Dadurch entdecken sie nicht nur individuelle Alternativen und neue Freizeitangebote, sondern auch Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen und werden somit Teil einer übergeordneten Gemeinschaft.

Das Gesamtkonzept sieht weiterhin vor, die verschiedenen Anforderungen und Angebote in einzelne Bausteine zu gliedern, die durch ein additives Verfahren zusammen geführt und mit Hilfe des Bandes der Spirale zur Einheit geformt werden. Dieses Prinzip entspricht dem Bild und der Funktionsweise einer Promenade, die ebenfalls unterschiedlichste Angebote und Inhalte zusammenfügt. Hauptelement sind dabei die Bausteine, die die verschiedenen Funktionen und Freizeitangebote die das Jugendzentrum offeriert integrieren. Diese werden entlang der Spirale die sich aus dem umgebenden Gelände entwickelt angeordnet, wobei eine hierarchische Gliederung der Bereiche in der Vertikalen stattfindet. Dabei werden die kommunikativen und öffentlichen Bereiche im unteren Teil des Entwurfes angeordnet und die ruhigen und beratenden Zonen in den Obergeschossen, sodass ein fließender Übergang zwischen den verschiedenen Funktionen und deren Anforderungen stattfindet.

Zwischen diesen Bausteinen werden weitere Elemente platziert, welche sowohl der Verknüpfung der Funktionen dienen als auch Trennungen und Distanzen aufbauen. Diese Zwischenräume stellen Freiflächen mit Sitzstufen dar, die der individuellen Entfaltung und dem Rückzug dienen und als Ausgleichsräume zu den definierten Räumlichkeiten fungieren. Im Außenbereich werden nach dem gleichen Prinzip weitere Komponenten, die das Angebot unter freiem Himmel erweitern, an das verbindende Band angeschlossen. Diese sollen die Jugendlichen auf sportlicher Ebene zusammenbringen und reichen von einem kleinen Fußballplatz über Tischtennisplatten und Basketballkörben, bis hin zu einem Skatepark. Zudem ragt eine großzügige Terrasse über den Neckar, die als Treffpunkt nicht nur der Erholung dient, sondern auch als Freiluftbühne für Veranstaltungen genutzt werden kann.